Erdölchemiker*in
Andere Bezeichnung(en):
Petrochemiker*in
Weiterbildung & Karriere
Erdölchemiker*innen sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen, die Methodenkompetenzen und sozialen Kompetenzen laufend zu ergänzen und zu vertiefen.
Weiterbildungseinrichtungen wie das Berufsförderungsinstitut (BFI) und das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) bieten Kurse und Lehrgänge zu verschiedenen relevanten Bereichen, z. B. zu den Themen in Umweltschutz, Umwelttechnik, Recycling, Produktions- und Verfahrenstechnik, Prozessleittechnik, Qualitätssicherung, aber auch zu kaufmännisch-betriebswirtschaftlichen Themenbereichen.
In größeren Betrieben der Petrochemie werden zur beruflichen Weiterbildung der Mitarbeiter*innen innerbetriebliche Kurse und Schulung an neuen Maschinen und Einrichtungen oder zu neuen Materialien, Verfahren, Prozessen und Technologien durchgeführt. Außerdem haben Hersteller- und Zulieferbetrieben die Möglichkeit für Anwenderschulungen.
Auch die laufende Lektüre von Fachzeitschriften, der Besuch von facheinschlägigen Seminaren, die Vernetzung bei Veranstaltungen und Kongressen und die Teilnahme an einschlägigen Netzwerken (online und offline) sind wichtige Möglichkeiten, um sich auf dem neuesten Stand zu halten und neue Ideen zu entwickeln.
Darüber hinaus besteht für sie die Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung und Höherqualifizierung in Form eines Bachelor- oder Masterstudiums bzw. (falls man bereits ein abgeschlossenes Studium hat) in Form eines Zweitstudiums oder Weiterbildungsstudiums.
Wichtige Weiterbildungsthemen für Erdölchemiker*innen sind beispielsweise:
Fachkompetenzen
- technische und analytische Chemie
- Erdöltechnik, Förderungstechnik
- Raffineriewesen
- Chemieverfahrenstechnik
- Fertigungsverfahren, Fertigungstechnik, Verfahrenstechnik
- Produktionsautomatisierung
- Prozessoptimierung, Prozesstechnik, Prozessleitsysteme
- Werkstoffe, Rohstoffe, Chemikalien
- Werkstoffprüfung
- Umweltschutz und Ressourcenmanagement, Ökologie
- Lebenszyklen und Produktkreisläufe
- Robotersysteme, automatisierte Logistik- und Manipulationssysteme
- Anwendung und Bedienung digitaler Werkzeuge und Geräte
- Datensicherheit und Datenschutz
- Betriebswirtschaft, Buchhaltung, Kostenrechnung
Methodenkompetenzen
- Arbeitsvorbereitung, Arbeitsorganisation
- Arbeits- und Betriebssicherheit
- Dokumentation, elektronisches Datenmanagement (EDM)
- Hygiene (Sterilisation, Desinfektion) und Sauberkeit
- Produktionsplanung, -koordination, -organisation
- Prozessmanagement
- Projektmanagement
- Qualitätssicherung, Qualitätskontrolle
- Termin- und Zeitmanagement
Sozialkompetenzen
- Führungskompetenz
- Kund*innen-, Serviceorientierung
- Kommunikationsfähigkeit
- Teamfähigkeit
- Umweltbewusstsein
Nach mehrjähriger beruflicher Erfahrung und Zusatzqualifikationen können Erdölchemiker*innen zu Teamleiter*innen, Schichtleiter*innen oder Werks- und Produktionsleiter*innen bis hin zu Betriebsleiter*innen aufsteigen und führen als solche Mitarbeiter*innen und Teams.
Neben einem hierarchischen Aufstieg im Unternehmen ist in diesem Beruf auch eine Weiterentwicklung und Karriere durch fachliche Spezialisierung beispielsweise auf Kunststoff-, Pharmazie- oder Lebensmittelchemie und damit eine Fachkarriere und Entwicklung in eine Expert*innenrolle möglich.
Eine weitere Möglichkeit ist die Weiterentwicklung zum/zur Erdöltechniker*in.
Bei Erfüllung der gesetzlichen Zugangsvoraussetzungen ist auch eine selbstständige Berufsausübung im Rahmen des reglementierten Gewerbes der Chemischen Laboratorien möglich. Siehe dazu das Berufsprofil Chemiker*in.