Multimedia-Künstler*in

Berufsbeschreibung

Multimedia-Kunst ist ein Zweig der Bildenden Künste. Multimedia-Künstler*innen entwickeln Projekte mit multimedialen und digitalen Ausdrucksmitteln wie Grafik, Fotografie, Video, Computer, Animation und KI-Generierung. Sie haben in der Regel eine Ausbildung in einem Zweig der Bildenden Künste absolviert, z. B. Multimediakunst, Digital Art, Grafik, Webdesign oder Film & Video.

Multimedia-Künstler*innen arbeiten zumeist als freie Künstler*innen auf selbstständiger Basis. Als solche arbeiten sie in Kooperationen mit anderen Künstler*innen zusammen und haben Kontakt und Austausch mit Galerien, Museen und Kunstforen. Die Gestaltung von öffentlichen Räumen wie Flughäfen oder Bahnhöfe oder Bühnenbildgestaltung für modernes Theater bieten weitere berufliche Möglichkeiten.

Multimedia-Künstler*innen gestalten Multimedia-Projekte mit denen sie ihre künstlerische Botschaft ("Message") zum Ausdruck bringen. Sie setzen vor allem die  Medien Film, Foto, Video und Internet auf gezielt unkonventionelle, teils auch provokative Weise ein, um die Zuschauer*innen zu provozieren, zu irritieren und zum Nachdenken anzuregen.

In ihren Multimedia-Projekten setzen sie Themen, Ideen oder Ereignisse künstlerisch um. Dazu verwenden und verbinden sie Grafiken, Fotos, Videos, Musik oder auch Live  Performance sowie Animationen und Simulationen sowie KI-generierte Bild-, Audio- und Videomaterialien. Auf diese Weise inszenieren sie in Galerien, Museums- und Ausstellungsräume, aber auch in öffentliche Räume wie Bahnhöfe oder Flughäfen, indem sie die Multimedia-Installationen wie z. B. Bildschirme, Video Screens, Computermonitore möglichst wirksam aufstellen. Auf diesen werden dann visuell ansprechende Bilder, Filmsequenzen und dergleichen abgespielt oder immersive Installationen gestaltet, die ein virtuelles Eintauchen in eine künstlerische Welt ermöglichen. Digitale Technologien ermöglichen dabei die Erschaffung raumfüllender immersiver Welten und überdimensionale wandfüllender Multimedia-Installationen. Neben reale Ausstellungsräumen spielen Möglichkeiten virtueller Ausstellungsräume (VR-Galerien, Onlinegalerien) oder Metavers-Art etc. bei ihrem Außenauftritt eine Rolle.

Multimedia-Künstler*innen achten auf die räumlichen Gegebenheiten und setzen Licht- und Tontechnik ein, um eine möglichst dramatische Wirkung ihrer Medienkunst zu erreichen. Im Rahmen ihrer künstlerischen Arbeit betreiben sie intensive Kontaktpflege mit Galerien, Museen, Kunstsammler*innen und Förderstellen und verhandeln mit Kund*innen und Auftraggeber*innen. Sie verfassen Kataloge, Broschüren und begleiten den Aufbau ihrer Multimedia-Installationen. Des Weiteren entwickeln sie multimediale Bühnenbilder für moderne Opern-, Theater- oder  Performance Aufführungen oder sind in Bereichen der Kunst- und Kulturwirtschaft tätig.

Im Unterschied zur Digital Art (vergleiche °Digital Artist (m./w./d.), die rein auf digitale, virtuell bzw. computergenerierte Kunst spezialisiert ist, setzen Multimedia-Künstler*innen sowohl digitale wie auch analoge  Medien und Darstellungsformen ein, wie z. B. auch  Performance und Installationen. Eine neue Form bzw. ein neues Produkt der digitalen Kunst, die auch in der Multimedia-Kunst an Bedeutung gewinnt sind NFT Kunswerke (non fungible token). Dazu gehören beispielsweise rein digitale Bilder, Gemälde oder Foto- und Videoinstallationen.

Multimedia-Künstler*innen setzen Computer, Film-, Video- und Fotoapparate in ihrer Arbeit ein. Sie arbeiten mit verschiedenen Grafikprogrammen sowie mit Film- und Videoschnitt-Programmen sowie mit interaktiven Technologien wie Anwendungen der Agmented, Virtual und Mixed Reality oder Realtime-3D.
Für die Kommunikation verwenden sie Telefone und Mobiltelefone, E-Mail, Messanger und Onlinemeeting-Tools. Für Planung, Konzeption, Organisation und Verwaltungsaufgaben verwenden sie Computer, Notebooks, Tablets, mit entsprechender  Software und die üblichen Bürogeräte wie Drucker,  Scanner usw.

Zunehmende Bedeutung in der Arbeit von Multimedia-Künstler*innen bekommen KI-Kunst und damit die Verwendung und der Umgang mit generativen Werkzeugen (generativer künstlicher Intelligenz), wie KI-Animationen, KI-Bild-, Audio- und Videogenerierung und andere KI-gesteuerter Anwendungen. Außerdem wird die Nutzung digitaler Ausstellungsformate wie Onlinegalerien, VR‑Exhibitions, Metaverse‑Art immer wichtiger.

Multimedia-Künstler*innen arbeiten in Büros, Studios und Ateliers; weiters in den Ausstellungsräumen von Galerien, Museen und Kunstmessen. Im Rahmen der multimedialen Gestaltung von öffentlichen Räumen sind sie bei ihren Auftraggeber*innen vor Ort tätig. Sie arbeiten vielfach eigenständig, aber auch im Team mit anderen Kunstschaffenden und Fachleuten aus dem Multimedia-Bereich. Siehe hierzu z. B. die Berufe Informatiker*in, Medienfachkraft - Grafik und Print (Lehrberuf), Medienfachkraft - Webdesign (Lehrberuf), Multimedia-Projektmanager*in, Grafikdesigner*in, Multimedia-Konzeptionist*in, Multimedia-Programmierer*in, Onlineredakteur*in, Content Manager*in oder Webdesigner*in.

Sie haben Kontakt zu Auftraggeber*innen, Galerist*innen, Mitarbeiter*innen von Museen, zu Fördergeber*innen und Kund*innen sowie zu Besucher*innen ihrer Ausstellungen.

  • Projekte der Multimedia-Kunst konzipieren und entwickeln
  • Film-, Video- und Multimedia-Projekte planen, organisieren und durchführen
  • Kontakt zu Galerien und Museen aufbauen und pflegen
  • Kontakte zur Kunstszene, zu Sammlungen und Förderstellen pflegen
  • öffentliche Räume multimedial gestalten
  • Multimedia-Bühnenbilder für moderne Opern, Theater- und Performance-Aufführungen gestalten
  • an Ausstellungen und Kunstmessen teilnehmen
  • künstlerische Projektdokumentationen führen

Multimedia-Künstler*innen sind überwiegend selbstständig als freischaffende Künstler*innen tätig. Darüber hinaus bestehen Beschäftigungsmöglichkeiten bei:

  • Galerien und Museen
  • Opern- und Theaterhäusern

Aber auch in verwandten, angrenzenden Bereichen können sich Beschäftigungsmöglichkeiten ergeben, z. B.:

  • Creative Agencies
  • Film/VFX‑Studios
  • Games & Interactive Media
  • im Bereich Wissenschaftskommunikation/Medienkunstforschung

Der Beruf Multimedia-Künstler*innen ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung auf:

  • Computer Game Design, Games Industrie
  • Computer Animation, Visual Computing
  • Augmented Reality, Virtual Reality
  • Medien-Ästhetik
  • Interaction‑Design, Ausstellungsdesign, digitale Museologie
  • Event‑Technologie

Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten (Auswahl):

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Ästhetik Audio-Tool Bit, Byte, (Kilo-, Mega-, Giga-) JAVA Künstliche Intelligenz kuratieren