Rabbiner*in
Weiterbildung & Karriere
Rabbiner*innen haben durch ihren Dienst am Menschen und der Gemeinschaft ein breit gestreutes Aufgabenfeld. Daher sind auch Weiterbildungen in den verschiedensten Bereichen möglich und sinnvoll, um das Fachwissen, die Methodenkompetenzen und sozialen Kompetenzen zu ergänzen und zu vertiefen.
Weiterbildungen für Rabbiner*innen werden vor allem intern über das Rabbinat der Israelitischen Kultusgemeinde in Wien organisiert.
Darüber hinaus bieten vor allem verschiedene Hochschullehrgänge gute Möglichkeiten zur Weiterbildung oder auch ein Zweitstudium oder weiterführenden PhD-Studium.
Außerdem ist die laufende Lektüre von Fachzeitschriften, der Besuch von facheinschlägigen Seminaren und die Vernetzung bei Veranstaltungen und Kongressen eine wichtige Möglichkeit, um sich auf dem neuesten Stand zu halten.
Weiterbildungsbereiche für Rabbiner*innen sind beispielsweise:
Fachkompetenzen
- Weltreligionen
- Kulturgeschichte, Kulturwissenschaften
- Ethik, angewandte Ethik
- Soziologie, Psychologie
- Seelsorge
- Ökumene (Dialog mit anderen Weltreligionen)
- Publizistik und Verlagswesen
- wissenschaftliche Datenbanken und Archive
- Datensicherheit, Datenschutz
Methodenkompetenzen
- Informationsrecherche und Wissensmanagement
- interdisziplinäres Denken
- Organisationsfähigkeit
- Dokumentation, elektronisches Datenmanagement (EDM)
- Umgang mit sozialen Medien, Medienkompetenz
- Zeitmanagement
- Mediation und Konfliktmanagement
- Gesprächsführung, Kommunikations- und Moderationstechniken
Sozialkompetenzen
- Argumentationsfähigkeit / Überzeugungsfähigkeit
- Führungsfähigkeit (Leadership)
- interkulturelle Kompetenz
- Teamfähigkeit
Besonders erfahrene und anerkannte Rabbiner*innen können die Position des Landesrabbiners / der Landesrabbinerin (Bundesland) oder des Oberrabbiners / der Oberrabbinerin (größere Stadt) erreichen. Diese haben eine übergeordnete Stellung und leiten oft die spirituelle und theologische Ausrichtung der gesamten jüdischen Gemeinschaft einer größeren Stadt oder eines Landes.
Auch eine Weiterentwicklung und Karriere durch inhaltliche und fachliche Spezialisierung ist möglich, z. B. in den Bereichen Religionspädagogik und Schulwesen, Politik und interkultureller Dialog, Medien und Journalismus. Rabbiner*innen, die zusätzlich eine pädagogische Ausbildung absolvieren, können als Religionslehrer*in (Primarstufe) oder Religionslehrer*in (Sekundarstufe) an Schulen unterrichten oder in der Erwachsenenbildung tätig werden. Auch eine universitäre Laufbahn bis hin zur Hochschulprofessur ist denkbar.