Betriebsärzt*innen sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen, die Methodenkompetenzen und sozialen Kompetenzen laufend zu ergänzen und zu vertiefen.
Weiterbildungseinrichtungen wie z. B. das Berufsförderungsinstitut (BFI) und das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) bieten vor allem kaufmännischen und betriebswirtschaftlichen Bereichen Kurse und Lehrgänge an, die auch für Betriebsärzt*innen relevant sein können. Außerdem stellen zahlreiche Fachhochschullehrgänge und Universitätslehrgänge eine gute Möglichkeit dar, sich in relevanten Bereichen weiterzubilden und höher zu qualifizieren, beispielsweise in Form eines Zweitstudiums oder weiterführenden PhD-Studiums, z. B. in Gesundheitsmanagement, Gesundheitswissenschaften oder Public Health.
Weiterbildungen z. B. in Bereichen wie Arbeitsschutz, Ergonomie, Gesundheitsförderung oder Gesundheitsmanagement sind zum Teil gesetzlich vorgeschrieben. Im Rahmen von Zusatz-Weiterbildungen können weitere Qualifikationen erworben werden, wie z. B. Ärztliches Qualitätsmanagement, Flugmedizin, Sozialmedizin.
Außerdem ist für Betriebsärzt*innen die laufende Lektüre von Fachzeitschriften (online und offline), der Besuch von facheinschlägigen Seminaren, die Vernetzung bei Veranstaltungen und Kongressen und die Teilnahme an Expert*innennetzwerken (online und offline) eine wichtige Möglichkeit, um sich auf dem neuesten Stand zu halten.
Wichtige Weiterbildungsthemen für Betriebsärzt*innen sind beispielsweise:
Fachkompetenzen
Arbeit und psychische Gesundheit
umweltmedizinische Risikofaktoren
betriebliches Gesundheitsmanagement
Gesundheitswissenschaft, Public Health
Medizin- und Pflegepädagogik
medizinische Verwaltung (Informatik)
Datensicherheit, Datenschutz, Privacy
Methodenkompetenzen
Planung, Koordination
Hygiene und Sauberkeit
Zeitmanagement
Terminkoordination
Sozialkompetenzen
Führungskompetenz
Kommunikationsfähigkeit
Kund*innen-/Serviceorientierung
Teamfähigkeit
Konfliktmanagement
Nach mehrjähriger beruflicher Erfahrung und Zusatzqualifikationen können Betriebsärzt*innen in Leitungsfunktionen aufsteigen und führen als solche Mitarbeiter*innen und Teams. Neben einem hierarchischen Aufstieg ist in diesem Beruf auch eine Weiterentwicklung und Karriere durch fachliche Spezialisierung beispielsweise auf bestimmte arbeitsmedizinische Bereiche damit eine Fachkarriere und Entwicklung in eine Expert*innenrolle möglich.
Die selbstständige/freiberufliche Berufsausübung ist in diesem Beruf auf der Basis des Arztes / der Ärztin für Allgemeinmedizin möglich und üblich.
ein abgeschlossenes Bachelorstudium mit Berufsbefähigung zur Gesundheits- und Krankenpflege oder
einen Abschluss eines gleich- oder höherwertigen Studiums an einer inländischen oder ausländischen postsekundären bzw. tertiären Bildungseinrichtung in Pflege-, Gesundheits-, Sozialwissenschaften oder Medizin oder
ein Diplom der allgemeinen Gesundheits- und Krankenpflege oder Kinder- und Jugendlichenpflege oder Psychiatrischer Gesundheits- und Krankenpflege
sowie in allen Fällen den Nachweis einer mindestens 2-jährigen Berufserfahrung im jeweiligen Bereich.
Bei Vorlage eines Diploms muss zusätzlich eine allgemeine Universitätsreife (Matura, Berufsreifeprüfung, Studienberichtigungsprüfung) oder alternativ dazu eine facheinschlägige Zusatzprüfungen in Englisch B2 und Deutsch B2 nachgewiesen
Abschluss: Akademische*r Expert*in in Public Health
Info:
In den Pflege- und Gesundheitswissenschaften hat sich in den letzten Jahren bereits ein Paradigmenwechsel vollzogen. Der Blick richtet sich neben der Krankheitsorientierung auch auf die Gesundheitserhaltung und -gestaltung. Die beiden Pole "Gesundheit", wie auch "Krankheit" nehmen bereits Ausbildungsschwerpunkte in der Grundausbildung der Pflege- und Gesundheitswissenschaften ein. Der Akademische Hochschullehrgang bietet berufserfahrenen Personen in diesem Bereich eine fokussierte Ausbildung für neue Berufsfelder in Public Health. Mit Absolvierung des Hochschullehrgangs nehmen die Studierenden eine eigenständige Rolle in der primären, sekundären und tertiären Prävention sowie Gesundheitsförderung ein. Das Potenzial der beruflichen Entwicklung erschließt sich aus der demografischen Bevölkerungsentwicklung, die einen steigenden Bedarf an Maßnahmen für die langfristige Erhaltung und Verbesserung von Gesundheit und Lebensqualität mit sich bringt. (Quelle: FH Campus Wien)
Zielgruppen: Gesundheits- und Krankenpfleger*innen, Mediziner*innen und andere Personen in Gesundheitsberufen mit abgeschlossener Ausbildung und Berufspraxis
Kosten: EUR 5.600,00 + ÖH-Beitrag
Inhalte - Überblick:
Modul Gesundheitsförderung und Prävention
Module Gesundheitsförderung und Prävention auf kommunaler Ebene
Modul Gesundheitsförderung und Prävention in Schulen und Kindergärten
Modul Edukationskonzepte und -methoden
Modul Qualitative Erhebungs- und Auswertungsmethoden
Modul Quantitative Erhebungs- und Auswertungsmethoden
Modul Projektentwicklung
Modul Betriebliche Gesundheitsförderung
Modul Gesundheitskommunikation
Modul Angewandte Beratung
Modul Epidemiologie, Demographie und Evaluation
Tätigkeitsbereiche:
School Nurse
Community Health Nurse
Community und Family Carer
Public Health Nurse (Family Health Nurse, School Nurse, Community Nurse)